Das FUNGI –Mycelium– Projekt-Steckbrief

Wer hat es nicht schon erlebt:  da freut man sich auf einen leckeren Apfel oder ein Stück Käse und plötzlich … igittt schimmelig!!! Schnell in dem Mülleimer entsorgen und nicht mehr darüber nachdenken!
 
Mir ging es bislang genau so, bis ich während einem Tag der offenen Türe an der der Hochschule für bildende Künste (HbK) in Braunschweig ein Kunstprojekt  gesehen habe, dass sich genau mit diesem Thema beschäftigte und mich seither nicht mehr losgelassen hat. Inspiriert durch dieses Kunstwerk habe ich Jahre später (2015) das Fotoprojekt „Fungi – Mycelium ins Leben gerufen.Die Schönheit von Schimmel-Pilzen (Fungi) erschließt sich vielleicht auch erst bei näherer Betrachtung und auf den zweiten Blick (oder gar nicht!). 

 

Die Kommunikation meiner Projektidee an meine Umwelt polarisierte stark und es gab eigentlich nur zwei Reaktionen:
1. Ekel, Unverständnis … wie kannst Du das denn machen?
2. Faszination: das ist ja spannend, tolle Idee.

 
Mal ganz ehrlich, wer hat sich schon wirklich mal dazu überwunden sich die Verwandlung von Lebensmittel genauer anzusehen? 

 

Mich beschäftigten dazu folgende Fragen:
 
  • Wie „schimmeln“ verschiedene Lebensmittel?
  • Welche Schimmelkulturen bilden sie aus?
  • Welche Farben und Formen kommen zum Vorschein?
  • Was bleibt von den Lebensmittel übrig?
  • Welche Lebensmittel schimmeln schnell, welche langsam (rein zeitlich gesehen)?
  • Wie kann man die Vergänglichkeit und Verwandlung (Metamorphose) festhalten und präsentieren?

Das fotografische Experiment:

  •  Verschiedene Proben unterschiedlicher Lebensmittel in EinWeck-Gläsern (luftdicht eingeschlossen, Weckglas mit Federklammern und Gummiring)
  • Jeden Tag ein Foto von jeder Probe in gleicher Position und gleicher Perspektive angefertigt
  • Durchführung der Versuchsreihe über 28 Tage (bis der Schimmelprozess (nahezu) abgeschlossen ist)
  • Dokumentation der Ergebnisse (Poduktfotografie)  

Die 10 Lebensmittelproben:

  1. Weißbrot (Toast) – ungeeignet
  2. Mischbrot (Roggenmischbrot) – ungeeignet
  3. Zitrone
  4. Apfel
  5. Tomate
  6. Kartoffel
  7. Kaffeesatz
  8. Putensalami
  9. Frischkäse
  10. Hefe(würfel), frisch

 

Die Durchführung

  • Fotos von den frischen Proben im Weckglas (zu Referenzzwecken) für die immer gleiche Platzierung
  • Mundschutz um nicht am „Schimmeltod“ zu sterben (oder krank zu werden)
  • Jeden Abend ca. 17.00-18.00Uhr ein Foto von allen Proben machen
  • Nach Entnahme aus dem Weckglas:
    • Details (Makros)
    • Vorher/ Nachher (frisch/ verschimmelt)

In weiteren Artikel werde ich die beeindruckenden Ergebnisse zeigen … die Spannung steigt!

PREISFRAGE: WELCHES LEBENSMITTEL IST AUF DEM TITELBILD ZU SEHEN?