OBJEKTE | DESIGN

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Die drei Teilgebiete der Objekt-/ Designfotografie – von der puren Abbildung von SACHEN über die noch sachlich bezogene Ablichtung von PRODUKTEN zum freien STILL-LIFE – unterscheiden sich in der Art der Darstellung im Detail. Denn das, was heute schon relativ automatisiert fotofrafiert werden kann/ wird (Stichwort Freisteller), unterscheidet sich doch erheblich von dem, was durch individuelle Fotografie möglich und notwendig ist (z.B. durch das  Setzten des individuelen Lichts und der jeweils idealen Perspektive, aber auch das Herausarbeiten der Haptik, der Materialien, etc.). Die Aufgabe des Fotografen ist nicht mehr das bloße, sachliche, freigestellte Produkt fotografisch abzulichten, sondern viel mehr das darzustellen, was der Produktdesigner sich bei einem Produkt/ Objekt gedacht hat. Dem Bildbetrachter/ Kunden den „Mood“ (die Stimmung) und die Anmutung eines Produktes zu präsentieren ist die Aufgabe, die ein „Fotografieroboter“ nicht gerecht wird.

Mit Hilfe der Gemeinsamkeiten zwischen der Personen- und Objektfotografie lassen sich die die Unterschiede zwischen den drei Teilgebiete der Objektfotografie gut aufzeigen (vgl. Eberhard Schuy: Objektfotografie im Detail, Addison-Wesley Verlag, DPI, München 2010):

Sacheaufnahme | ist das (biometrische) Passbild eines Gegenstandes, die ganz nüchterne, sachliche Darstellung ohne Beiwerk und Verfremdung, ähnlich der Personenfotografie für ein Passbild! Die pure, auf das Objekt bezogene Darstellung also.

Produktaufnahme | beinhaltet weniger Anspruch der puren, auf das Objekt bezogenen Darstellung. Wie beim Portrait kann sich der Fotograf auf die schönste und interessanteste, die bestmöglichste Ansicht konzentrieren. Gut gestylt und gerne mit Requisiten präsentieren Fotografen ihre Modelle in der Portraitfotografie, oder Gegenstände im Produktfoto.

Still-life | Bei der Image-, Beauty- und Fashionfotografien der Hochglanzmagazine werden Modelle oft extravagant, vollkommen durchgestylt und in Umgebungen dargestellt, die Emotionen wecken oder ganze Geschichten erzählen können. Das eigentliche Modell kann dabei sogar nur unscharf durch das Bild huschen. Es ist alles erlaubt, was die Aufmerksamkeit des Betrachters erregt und er ahnt, worum es geht. In der Objektfotografie spricht man vom Still-life.

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